Die Wege, die ein junger Arzt gehen kann, sind vielfältig: Der eine sieht sein Heil darin, durch seine Privatpraxis ein schickes Leben, Villa mit Pool inklusive, zu finanzieren, der andere verschreibt sich der „Humanität“, versucht, alternative Wege in der Medizin zu gehen, sich zu engagieren. Für welchen Weg man sich als junger Arzt auch immer entscheidet, es ist eine Frage der Interpretation des Berufsethos.

Dr. Schrack ist Schönheitschirurg, er betreibt mit seiner Frau Lisa eine schicke Wellnessklinik, in der er Nasen, Lippen, Brüste, Formen des Kinns gegen entsprechendes Honorar „zurechtrückt“ – damit die Reichen und Schönen sich etwas „besser“ fühlen. Sein ehemaliger Studienkollege, Dr. Raich, genießt mit Frau und Kindern sein bescheidenes Dasein als Philanthrop und Alternativmediziner.

Da sich aber unglücklicherweise vom einen auf den anderen Tag ein wichtiger Mitarbeiter der Klinik verabschiedet und Schrack auf Grund der pressierenden Auftragslage dringend Ersatz braucht – Geld will gemacht werden – erinnert er sich an seinen ehemaligen Studienkollegen. Er lädt Dr. Raich ein, für begrenzte Zeit die Vertretung zu übernehmen. Nach anfänglichen Bedenken stimmt Raich sogar zu, auch wegen des Drängens seiner Frau.

Wiewohl anfangs noch Distanz zwischen den beiden Männern herrscht, schließlich verfällt der „Alternativmediziner“ doch dem Lockruf des Mammons und er wird dabei von seiner Gattin unterstützt. Eines launigen Abends lässt Schrack sogar die Katze aus dem Sack: Er ist unfruchtbar, seine Gattin wünscht sich allerdings neben dem Pool auch noch ein Kind… Was also ist näher liegend, als den Freund, dessen Zeugungskraft offenkundig ist, kurzerhand einen kleinen Partnertausch vorzuschlagen. In Absprache mit den jeweiligen Gattinnen findet dieses Spiel nun ebenfalls seinen Lauf, man arrangiert sich neben dem Finanziellen auch diesbezüglich.

Einen Strich durch diese Rechnung macht bloß die Tatsache, dass die beiden ehemaligen Kommilitonen immer mehr Geld raffen wollen und dazu bedarf es schließlich eines fast unmenschlichen Arbeitseinsatzes, der irgendwann unweigerlich zu einem „kleinen“ aber folgenschweren „Kunstfehler“ führen muss. Der findet allerdings leider bei der Gattin des Bürgermeisters statt.

Kurz und gut, wie es einer Komödie geziemt flüchten die beiden Herren vor der drohenden Haftstrafe in ein Spital im hintersten Dschungel, ihre Gattinnen haben sich ohnehin arrangiert und genießen ihr Dasein als Mütter – ach ja, und im Rahmen des Partnertauschs hat sich auch herausgestellt, dass der impotente Dr. Schrack so ganz zeugungsunfähig gar nicht war, aber ärztliche Kunstfehler passieren eben…

  • Klinik unter Almen – Hörspiel
  • Österreichischer Rundfunk 2007
  • Regie: Götz Frisch
  • Mitwirkende: Andrea Clausen, Maria Happel, Karl Markovics, Nicholas Ofczarek
  • Adaptiert als Bei mir wirst du schön, SWR 2008